Die Peermediatoren besuchen die Caritas- Einrichtung „Oase“ in Saarlouis
Am 25.09.17 haben wir die „Oase“ besucht. Seit nunmehr 22 Jahren, also seit 1995 leistet die „Oase“ wertvolle Dienste in der kurzfristigen, aber auch weiterführenden Unterstützung von Obdachlosen. Menschen, die durch verschiedenste Gründe kein Dach über dem Kopf haben, finden hier Unterschlupf und auch länger währende Betreuung und Unterstützung, zum Beispiel bei Behördengängen oder auch bei der Wohnungssuche.
Die „Oase“ bietet aber ebenso Sachleistungen wie Duschen, Trockner, Waschmaschinen und Mahlzeiten an. Täglich morgens gibt es ein Frühstück sowie Kaffee und Tee, die kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Für das Mittagessen, das ebenfalls Montag bis Freitag angeboten wird, müssen die Klienten 1 Euro zahlen. Das wichtigste Angebot sind jedoch die kostenlosen Schlafplätze, für die Männer 12 und die Frauen 6 Betten. Manche, die keine Aussicht auf schnelle Besserung ihrer Lage haben, wohnen sogar einige Monate hier, bis sie in einer Sozialwohnung unterkommen oder sich die finanzielle Lage verbessert. Die Notunterkunft ist 24 h und 7 Tage die Woche geöffnet und erreichbar, da es auch vorkommt, dass die Polizei in der Nacht jemanden aufgreift und denjenigen – besonders im Winter- zur „Oase“ bringt.
Die meisten Menschen tun sich mit Obdachlosen schwer, daher ist es der Sozialarbeiterin Fr. Durst, die seit „Inbetriebnahme“ der Einrichtung dort arbeitet, sehr wichtig, dass die Obdachlosen als Menschen gesehen werden und nicht als nutzlose „Penner“, die ihr Leben verpfuscht haben. Jeder dieser Menschen hat sein individuelles Schicksal, das nicht selten auch von Sucht oder psychischer Erkrankung geprägt ist. Trotzdem sind dies alles Menschen, die Unterstützung benötigen, um in ein geregeltes Leben zurückzufinden und diese Unterstützung beginnt in der „Oase“. Für uns war das ein interessanter Einblick, der auch ein wenig nachdenklich gemacht hat. Auf jeden Fall hat der Besuch die Art, wie wir obdachlose Menschen sehen, beeinflusst und verändert.
Artikel von: Emma Gockel